Nachhaltigkeit – Sinnsuche als Erfolgsfaktor.

…ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!

 

Die „Bibel seiner Generation“, so beschrieb einst Apple-Chef Steve Jobs den „Whole Earth Catalog“. Das Werk wurde in den späten 1960er Jahren initiiert und enthielt Konzepte und Ansätze für ein neues, alternatives Wirtschaften. Fast zur gleichen Zeit veröffentlichte der „Club of Rome“ seine vielbeachtete Ausarbeitung „Die Grenzen des Wachstums“.

 

Warum sind viele diese Themen mittlerweile aktueller denn je? Was bedeutet „Nachhaltigkeit“ für den zukünftigen Erfolg Ihres Unternehmens?

 

Nachhaltigkeit hat Konjunktur – und dies nicht nur in der globalen politischen Diskussion. Niemand wird bestreiten wollen, dass sich der Umdenkprozess in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung weiter verstärken und fortsetzen wird. Denn die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen werden zunehmend von sozialen und ökologischen Megatrends geprägt, wie z. B. Energieversorgungssicherheit, Klimawandel und von nachhaltigen Wertschöpfungsketten. Neben der Steigerung der Ressourceneffizienz werden umwelt- und sozialverträgliche Technologien und Verfahren in der Energiegewinnung und Produktion immer bedeutender. Insofern ist eine „neue Ethik“ des wirtschaftlichen Handelns gefragt, die weder die soziale und ökologische Verantwortung im Unternehmen noch die in den Lieferketten vernachlässigt.

 

Welche Rolle hat der Mittelstand? Seit über 30 Jahren berate und begleite ich mit meinem Team der SLOGAN Strategieberatung mittelständische Firmen in deren strategischer Ausrichtung, in puncto Markterfolg. Somit haben wir auch tiefe Einblicke in die Organisationen, sind im engen Dialog mit den Inhabern, Führungskräften sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dabei fällt auf, dass viele mittelständische Unternehmen bereits einen Pfad nachhaltiger Entwicklung beschreiten, ohne dies jedoch zu thematisieren.

 

Gerade Familienunternehmen agieren in ökonomischer Hinsicht häufig schon deshalb nachhaltiger als managementgeführte Großunternehmen, weil die Ressourcenplanung von Mittelständlern in vielen Fällen die Perspektive der nachfolgenden Generation mit im Blick hat. Etwas mehr „Öffentlichkeitsarbeit“ wäre von Vorteil, um einerseits auf die Werte hinzuweisen, für die der Mittelstand steht – aber auch um das Denken und Handeln in den Zukunftsthemen in der Belegschaft und Gesellschaft zu forcieren. Für ein verantwortungsvolles, nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen stellen sich, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, folgende Fragen und Aufgaben:   Unternehmensführung / Management

  • Gibt es in Ihrer Unternehmensphilosophie nachhaltige Grundhaltungen?
  • Gibt es nachhaltige Wertevorstellungen?
  • Sind in Ihrem Strategieplan Aspekte der Nachhaltigkeit enthalten?
  • Betrachten Sie Ihre Zukunftsperspektiven im Hinblick auf nachhaltiges Handeln?
  • Kommunizieren Sie an Lieferanten, Geschäftspartner und vor allem Ihrer Zielgruppe Ihre Nachhaltigkeitsaspekte?
  • Sind Ihre Mitarbeiter geschult? Z.B.: im Umgang mit bzw. Recycling der Materialien?

Material

  • Achten Sie auf schadstoffarmen Einkauf?
  • Achten Sie auf nachhaltig zertifizierte Prüfung der Materialien?
  • Sind die Materialien recyclingfähig?
  • Sind Ihre Lieferanten auf nachhaltige Produktion geprüft?

Fertigung / Produktion in Ihrem Unternehmen

  • Werden Maßnahmen zur ressourcenschonenden Verarbeitung getroffen – z.B. bei Lieferung, Lagerung, Strom- und Energieverbrauch?
  • Werden Abfälle getrennt und weiterverarbeitet?
  • Verpacken Sie Ihre Produkte in recyclingfähigem Material?

Ertragssteigerung

  • Können Sie durch Ihr Nachhaltigkeitskonzept möglicherweise höhere Preise für Ihre Produkte erzielen?
  • Können Sie Ihre Kosten durch nachhaltiges Produzieren und Verarbeiten, neue Materialien eventuell senken?

 

 

Übrigens: Der Begriff Nachhaltigkeit geht zurück auf das Jahr 1713, als der Politiker und Verwaltungsfachmann Hans Carl von Carlowitz in seinem Manifest „Sylvicultura oeconomica“ eine „continuierliche beständige und nachhaltende Nutzung der Ressourcen“ – in diesem Fall der sächsischen Wälder forderte. Statt von der Substanz des Waldes solle der Mensch von den Zinsen, also vom Holz, Sauerstoff oder Süßwasser leben. Nur so ließe sich verhindern, dass der Wald irgendwann gar keine Erträge mehr abwerfe.

 

Fakt ist: Die Umsetzung von Nachhaltigkeit braucht Vorbilder, Engagement und Begeisterungsfähigkeit. Dabei geben die Führungskräfte des Unternehmens grundlegende Impulse, die von der Firma getragen und weitergeführt werden müssen. Für den Transfer in den Alltag, für engagiertes und eigenverantwortliches Handeln ist es hilfreich, wenn…

… das Nachhaltigkeitsmanagement in Zielvereinbarungen und Vergütungssysteme auf allen Ebenen integriert wird.

… der Aufbau von Kompetenz für Veränderungs- und Innovationsprozesse auf allen operativen Ebenen des Unternehmens erfolgt.

… Freiraum geschaffen wird, um Kreativität und Innovation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu stärken.

… die Integration des Nachhaltigkeitsmanagements in das Leitbild, die Mission des Unternehmens erfolgt.

… Reflexionsfähigkeit sowie Akzeptanz von anderen Realitäten und Durchhaltevermögen gefördert wird, da Nachhaltigkeitsmanagement einen Vermittlungsprozess zwischen verschiedenen Akteuren beinhaltet.

 

 

Was die „Generation Y“ über diese Themen denkt, welche Rolle Nachhaltigkeit für die Suche und Auswahl von Arbeitgebern spielt, haben wir bei SLOGAN in einer aktuellen Studie, gemeinsam mit „good jobs“ sowie der HfWU Hochschule für Wirtschaft und Umwelt untersucht. Diese können Sie gerne auf www.slogan.de anfordern.

Auch in meinem aktuellen Buch „Gebrauchsanweisung für die Zukunft“ finden Sie wertvolle Anregungen sowie Checklisten und Fallbeispiele, die Ihnen bei Ihren Strategie-Überlegungen wertvolle Hilfestellung leisten.