Qualität vs. Exzellenzfaktoren
Liebe Leserin, lieber Leser,
fragt man in deutschen Unternehmen nach deren Erfolgsrezept, dann ist die Antwort meist dieselbe: beste Qualität, hohe Wertschöpfungstiefe und die Konzentration auf Kernkompetenzen. Das klingt gut und lange Zeit war diese Mixtur auch etwas Besonderes.
Doch ist Qualität in den klassischen Aspekten nicht längst etwas Selbstverständliches geworden? Für mich schon. Auch deshalb, weil es seit Jahrzehnten weltweite, systematische Bestrebungen um Standardisierung und Sicherheit gibt. Andererseits berichten die Medien immer häufiger von „Rückrufaktionen“ und in den Unternehmen reklamieren unzufriedene Kunden, gibt es Beschwerden über Qualitätsmängel. Wie passt das zusammen?
Qualität ist mehr als das Produkt
Weltweit haben sich die Produktionsstandards angeglichen – fast alle Waren und vermehrt auch Basis-Dienstleistungen lassen sich in Osteuropa oder Asien ebenso gut fertigen und anbieten wie in Deutschland. Nur eben zu günstigeren Preisen. Auch die aktuellen Lieferkettenprobleme ändern nichts an der Tatsache, dass diese Produktionsstandorte weiterhin eine gewichtige, betriebswirtschaftliche Rolle in der Planung eines jeden Herstellers einnehmen.
Was also macht den Unterschied bei „Qualität“ aus? Die Antwort klingt simpel: Ein anderes Verständnis der Kundenanforderungen! Qualität bedeutet Image, Innovation, Design, Funktionalität, Zuverlässigkeit und Service – und zwar alles auf einmal.
Egal, ob Sie Hersteller, Händler oder Service-Dienstleister sind – niemand kann sich nur noch auf das reine Funktionieren von Waren oder die korrekte Ausführung einer Dienstleistung zurückziehen.
Selbstverständlich darf man das, was einen stark gemacht hat, nicht vernachlässigen. Aber wer zukunftsfähig bleiben will, muss sich dynamischer weiterentwickeln. Der Schlüssel für weiteren Erfolg durch Qualität besteht in einer gesunden Mischung aus traditionellen Tugenden und den „Exzellenzfaktoren“ der Neuzeit: Bedienbarkeit und Einfachheit (Usability), Flexibilität, Vernetzung, Kommunikationsfähigkeit und interkulturelle Kompetenz.
Qualität schafft nachhaltiges Wachstum
Qualität entfaltet nur dann ihre ganze Kraft, wenn sie einhergeht mit echter Innovation, die darauf abzielt, den Kundennutzen spürbar zu steigern. Hinzugekommen sind weitere qualitätstreibende Handlungsfelder wie Schnelligkeit, Kundenorientierung, Nachhaltigkeit und Umweltschutzstandards entlang der Wertschöpfungskette und ihre Überprüfbarkeit und Transparenz. Qualität muss das Handeln der Gesamtorganisation umfassen – und darüber muss auch kommuniziert werden. Denn immer mehr Menschen stellen berechtigte kritische Fragen in Bezug auf die Art und Weise, wie Unternehmen und Organisationen agieren. Die Antworten auf diese Fragen leiten nicht nur die Wahrnehmung von Qualität, sondern auch Kauf- und Investitionsentscheidungen. Der Kunde ist mündig geworden, fordert eine Hinwendung zu nachhaltigem Fortschritt, Substanz und Transparenz.
Für ein neues Qualitätsverständnis muss deutlich gemacht werden, dass dem Guten nicht das Billigere folgt, sondern das Bessere.
Fehlerkultur dient der Qualitätsverbesserung
Kennen Sie Armand Val Feigenbaum? Er war vor über 50 Jahren einer der Gründungsväter des Qualitätsmanagements – eine seiner Thesen betrifft das firmeninterne Leitbild von Qualität und Ihrer Verbesserung. Feigenbaum sagte dazu: „Manager verstehen darunter immer noch die Minimierung von Fehlern, vor allem in der Produktion“.
Dabei geht es um mehr, als Fehler zu analysieren oder zu antizipieren. Um zukünftigen Problemen mit innovativen Lösungen zu begegnen und sich langfristig gegenüber der Konkurrenz zu behaupten, müssen Unternehmen Fehler als Chance zum Lernen zu nutzen. Durch einen offenen Umgang und geeignete Formate wie z.B. DesignThinking steigert man die Effizienz im Unternehmen. Das verhindert, dass sich anfänglich kleine Fehler zu großen Problemen entwickeln. Eine ausgeprägte Fehlerkultur fördert zudem Empathie und bringt einen stärkeren Teamgeist hervor.
Was Ihre Firma voran bringt
Qualität ist mehr als nur der Erfüllungsgrad vorwiegend technischer Produktspezifikationen. Als Strategieberater empfehlen wir Ihnen Qualität als den „Erfüllungsgrad eines Kundenbedürfnisses“ zu verstehen. Dies bedeutet, dass nicht die Qualität eines Produktes, sondern die Gesamtleistung Ihres Unternehmens zu beachten ist.
Um am Markt erfolgreich zu sein braucht es den Blick auf: Strategiequalität, Produkt- und Prozessqualität sowie Strukturqualität.
Wie wäre es, wenn wir im beispielsweise Rahmen eines Strategie-Workshops diese Kriterien aus der Sicht des heutigen / zukünftigen Marktes und Ihrer Kunden erarbeiten? Auch um dann zu wissen, wie man sich mit Marktbegleitern „messen“ will und welche Faktoren für die Entwicklung einer erfolgreichen „Produkt-Markt-Strategie“ relevant sind.
Sprechen Sie mit mir über Ihre Unternehmensziele, Ihre Planungen und Ziele und lassen Sie uns das kundenorientierte Geschäftsmodell beleuchten. Sie erreichen mich ganz einfach per e-mail: wolf.hirschmann(at)slogan.de